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Gesundheitsministerin Lenert trifft saarländische Amtskollegin

Am Dienstag traf Gesundheitsministerin Paulette Lenert ihre saarländische Amtskollegin in Perl. Das Ziel ist ein grenzübergreifender Pandemieplan, der bereits Ende des Jahres vorgestellt werden könnte.

Monika Bachmann (links), Gesundheitsministerin des Saarlandes  und Paulette Lenert, Gesundheitsministerin Luxemburgs, am Dienstag in Perl-Nennig.
Monika Bachmann (links), Gesundheitsministerin des Saarlandes und Paulette Lenert, Gesundheitsministerin Luxemburgs, am Dienstag in Perl-Nennig. Foto: SIP

Als die Grenzkontrollen an der deutsch-luxemburgischen Grenze Mitte Mai ausgesetzt wurden, war das kollektive Aufatmen in der Großregion förmlich spürbar.

Seit das deutsche Robert-Koch-Institut Luxemburg am 14. Juli Wochen aufgrund eines Anstiegs der Neuinfektionen auf die schwarze Liste der Risikogebiete gesetzt hat, ist die Lage in der Grenzregion allerdings wieder angespannter. Zwar werden nun keine Grenzkontrollen mehr durchgeführt, aber für Einwohner des Großherzogtums, die nach Deutschland einreisen wollen, gelten allerdings seitdem strenge Quarantänebestimmungen. Wer derzeit aus Luxemburg ins Saarland einreisen will, muss einen negativen Covid-19-Test vorlegen können - oder sich in Quarantäne begeben.

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Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, miteinander im Dialog zu bleiben - aus diesem Grund trafen sich Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) und ihre saarländische Amtskollegin Monika Bachmann (CDU) am Dienstagnachmittag zu einem informellen Arbeitstreffen im deutschen Perl. Lenert nutzte die Gelegenheit, erneut auf die umfassende Teststrategie hinzuweisen, die ihren Teil zu den erhöhten Fallzahlen in Luxemburg beigetragen hat.

„Luxemburg hat seit Beginn der Krise und später im Rahmen unserer Vorgehensweise über die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen eine ehrgeizige und breite Teststrategie verabschiedet, die aus PCR-Diagnosetests für Personen mit Symptomen, sowie aus groß angelegten Tests zur Identifizierung asymptomatischer Personen besteht“, erklärte Lenert. Die Gesundheitsministerin legte Wert darauf, die Zahlen in Relation zur Einwohnerzahl zu stellen. Seit Beginn der Pandemie habe Luxemburg mehr als 400.000 Tests durchgeführt - und das bei einer Einwohnerzahl von 620.000. "Luxemburg dehnt die Tests auch systematisch auf die über 200.000 Grenzgänger aus, die täglich aus den benachbarten Regionen einreisen”, fügte Lenert hinzu.

Gemeinsame Strategie

Die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann wies derweil auf die enge Verbindung zwischen Luxemburg und dem Saarland hin: „Das Saarland lebt von der geografischen Lage als Grenzregion, beispielsweise durch die vielen Berufspendler, die täglich ins Saarland kommen oder in eines der angrenzenden Länder fahren.“ Doch im Zuge der Pandemie seien Eindämmungsmaßnahmen nötig geworden, mit denen man „noch zu Beginn des Jahres nie gerechnet„ hätte. Darunter falle auch die Quarantäneverordnung für Einreisende aus Risikogebieten wie Luxemburg.

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Gerade deshalb sei es wichtig, den regionalen Dialog zu fördern und die Situation stets neu zu analysieren: “Die saarländische Landesregierung setzt sich gerade jetzt nochmal besonders für die deutsch-luxemburgische wie auch die deutsch-französische Freundschaft ein. Dazu stehen wir mit den jeweiligen Vertreterinnen und Vertretern jederzeit im engen Austausch um die aktuelle Situation gemeinsam zu meistern.“

In diesem Zusammenhang sollen gemeinsame Pandemiepläne und länderübergreifende Strategien erstellt werden, wie aus einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums am Dienstagabend hervorging. Dazu gehören auch der Austausch von Personal und medizinischem Material zwischen Luxemburg und dem Saarland, sollen sie im Ernstfall zur Verfügung gestellt werden müssen. Weitere Gespräche seien über den Sommer geplant. Erste Ergebnisse der Zusammenarbeit sollen Ende des Jahres vorgestellt werden.

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