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Großherzog Henri im CHL: "Ihr könnt stolz auf Euch sein"

Die Mitarbeiter des Centre hospitalier de Luxembourg haben harte Monate hinter sich. Nun wurden sie von einem besonderen Gast beehrt.

Großherzog Henri lobte die CHL-Mitarbeiter für ihren unermüdlichen Einsatz.
Großherzog Henri lobte die CHL-Mitarbeiter für ihren unermüdlichen Einsatz. Foto: Gerry Huberty

Da hatte Großherzog Henri sich aber einen bedeutungsvollen Tag ausgesucht, um dem hauptstädtischen Centre hospitalier (CHL) einen Besuch abzustatten: Erstmals seit Beginn der Krise gab es dort am Donnerstag keinen nachgewiesenen Covid-19-Fall. Bei drei Patienten steht allerdings noch das Testergebnis aus - sie gelten als Verdachtsfälle.

In Begleitung von Gesundheitsministerin Paulette Lenert, CHL-Generaldirektor Dr. Romain Nati und Paul Mousel, Präsident der CHL-Verwaltungskommission, machte sich Grand-Duc Henri ein Bild von der Lage - natürlich mit Mundschutz und frisch desinfizierten Händen. Das Staatsoberhaupt suchte dabei das persönliche Gespräch mit dem Pflegepersonal und den Ärzten, erkundigte sich nach deren Befinden, Gesundheit und dem Arbeitsablauf während der vergangenen Wochen. Dabei fand der Großherzog anerkennende Worte: "Ihr habt viele, viele Menschen gerettet. Ihr könnt stolz auf euch sein."

166 Erwachsene und elf Kinder behandelt

Dr. Martine Goergen, medizinische Direktorin, und Jean-Paul Freichel, Verwaltungsdirektor, erläuterten Grand-Duc Henri die Geschehnisse im CHL seit Beginn der Pandemie. Demnach wurde am 29. Februar der erste nachgewiesene Covid-19-Patient im CHL aufgenommen und behandelt.

Der bisherige Höhepunkt wurde in dem Krankenhaus an der Route d'Arlon am 27. März erreicht mit 62 Patienten. Insgesamt wurden bislang 166 Erwachsene und elf Kinder, die mit dem Corona-Virus infiziert waren, im CHL behandelt. Von den elf Kindern hätten sich zwei zeitweise in einem kritischen Zustand befunden, wie Dr. Martine Goergen berichtete - doch sie alle konnten gerettet werden.

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Inzwischen können die Mitarbeiter des CHL etwas aufatmen - Stand Donnerstagvormittag wurden in dem Krankenhaus nur noch drei Patienten mit Verdacht auf Covid-19 behandelt, einen nachgewiesenen Fall gab es erstmals seit Beginn der Krise nicht. Der Betrieb in dem Krankenhaus läuft somit zunehmend normal.

Erleichterung beim Personal

Das Krankenhaus-Personal zeigte sich am Donnerstag denn auch sichtlich erleichtert. "Wir sind müde, aber glücklich", sagte Catarina Fernandes, Cadre Soignant und Chef d'unité bei den Infektionskrankheiten am Rande der Visite im Gespräch mit dem "Luxemburger Wort".

Hinter den Mitarbeitern liegen harte Wochen, Wochen der Ungewissheit und bisweilen der Angst. Das geht nicht spurlos an einem vorbei. "Das Schlimmste war, dass Menschen sterben mussten, ohne dass sie ihre Familien um sich haben konnten", so Catarina Fernandes. Das Personal habe versucht, ihnen so gut es nur geht beizustehen. Hinzu kam auch für sie die Angst, sich selber anzustecken.

"Field Hospital" bislang nicht benötigt

Neben dem CHL-Hauptgebäude wurde im Zuge der Pandemie eine regelrechte Zeltstadt aufgerichtet. Grand-Duc Henri besuchte auch das Centre de Tri, in dem Patienten nach wie vor in einem ersten Schritt empfangen werden, sowie den Scanner, der speziell zur Diagnose von Covid-19 angeschafft wurde. Bislang wurden 390 Scan-Analysen durchgeführt.

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Das "Field Hospital" mit 50 zusätzlichen Betten, das Ende März in Rekordzeit neben dem Krankenhaus errichtet worden war, wurde dank umfassender Umdispositionen im Krankenhaus bislang glücklicherweise nicht benötigt. Es bleibt aber bis auf Weiteres stehen, wie Dr. Martine Goergen unterstrich. Überstanden ist die sanitäre Krise noch nicht.

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