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Covid-Infektionen in den Schulen: Stand der Dinge

Vor drei Wochen war Schulbeginn. Wie hat sich die Infektionslage seither entwickelt? Ein Update vom Bildungsministerium.

Vor drei Wochen war Schulbeginn. Die Covid-Krise hält Schüler, Lehrer und Eltern in Atem.
Vor drei Wochen war Schulbeginn. Die Covid-Krise hält Schüler, Lehrer und Eltern in Atem. Foto: DPA

In Corona-Zeiten müssen Lehrer, Schüler und Eltern sich täglich, wenn nicht stündlich darauf gefasst machen, dass ein oder mehrere Infektionsfälle den Unterricht und den privaten Alltag über den Haufen werfen. Solange es sich um eine einzelne Infektion handelt, sind die Dinge einfach zu handhaben. Die Klasse wird isoliert, aber nicht unter Quarantäne gestellt und die Schüler sind aufgefordert, ihre sozialen Kontakte so gering wie möglich zu halten.

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Doch selbst, wenn alle Schüler nach sechs Tagen negativ getestet werden, kann es sein, dass kurze Zeit später schon der nächste Fall in der Klasse auftritt. Keine einfache Situation für niemanden.

Doch wie sieht die Lage nach drei Wochen Schule aus? Auf Nachfrage teilte das Bildungsministerium die aktuellen Zahlen (von Freitag, dem 2. Oktober) mit.

133 Schüler befinden sich in Szenario 1. Das heißt, dass in 133 Klassen jeweils eine Infektion bekannt ist, die außerhalb des schulischen Umfelds stattgefunden hat. Die 133 Klassen werden in der Schule isoliert.

31 Schüler befinden sich in Szenario 2. In dem Fall wird die ganze Klasse unter Quarantäne gestellt und fernunterrichtet.

3 Schüler befinden sich in Szenario 3. Das bedeutet, dass die betroffenen Klassen unter Quarantäne gestellt werden, und - je nach Sachlage - zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden wie zum Beispiel eine allgemeine Maskenpflicht.

Zur Erinnerung: In Szenario 1 wird die Klasse in der Schule isoliert, die Schüler dürfen nicht mit anderen Schülern in Kontakt kommen, also beispielsweise auch nicht im Schulrestaurant essen. In Szenario 2 wird die Klasse unter Quarantäne gestellt, der Lehrer nicht unbedingt. Die Schüler werden fernunterrichtet. In Szenario 3 werden die betroffenen Klassen unter Quarantäne gestellt und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.

Santé hinkt hinterher

Ein Problem sind die Reaktionsverzögerungen seitens der Gesundheitsbehörde. In vielen Fällen sind den Schulen die Infektionen bekannt, bevor die Gesundheitsbehörde die entsprechenden Maßnahmen anordnet. In einem konkreten Fall hätte die Klasse wegen zwei Infektionen in Quarantäne gehen müssen. Da aber die Gesundheitsbehörde erst einen Tag später reagiert und die Quarantäneanordnung ausgesprochen hat, sind die Schüler weiter zur Schule gegangen, obwohl das eigentlich nicht sein darf.

Das Bildungsministerium räumte das Problem ein, allerdings käme das nur in wenigen Fällen vor - zum Beispiel, wenn die Laborergebnisse erst abends bei den Familien eingehen. Die Koordinierungsstelle des Bildungsministeriums stehe in ständigem Austausch mit der Gesundheitsbehörde, um dafür zu sorgen, dass die Quarantäneentscheidung in Szenario 2 möglichst zeitnah zur Feststellung der zweiten Infektion erfolgt, hieß es am Montag aus dem Bildungsministerium.

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