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Schulunterricht in Corona-Zeiten

Am 4. Mai beginnt die schrittweise Öffnung der Schulen. Minister Claude Meisch gab am Donnerstag Einzelheiten bekannt.

Am 11. Mai müssen alle Sekundarschüler wieder zum Unterricht erscheinen, von normalem Schulalltag kann angesichts der Schutzregeln aber keine Rede sein.
Am 11. Mai müssen alle Sekundarschüler wieder zum Unterricht erscheinen, von normalem Schulalltag kann angesichts der Schutzregeln aber keine Rede sein. Foto: Gerry Huberty

Die Exit-Strategie in Bezug auf das Bildungswesen sieht eine schrittweise Öffnung der Schulen unter Berücksichtigung der bekannten Sicherheitsregeln vor. Die Schüler der Abschlussklassen (1re und 13e) machen den Anfang am 4. Mai. Am 11. Mai gehen die übrigen Lycée-Schüler wieder zur Schule. Die Grundschulen, Kindertagesstätten und Maisons relais nehmen am 25. Mai den Betrieb wieder auf. Das teilte Bildungsminister Claude Meisch (DP) am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz mit.

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Sicherheitsvorkehrungen

Um die Infektionsgefahr möglichst gering zu halten, müssen eine Reihe von Sicherheitsregeln eingehalten werden. Hier der Maßnahmenkatalog im Überblick:

  • Klassenhalbierung

Die Grund- und Sekundarschüler einer Klasse werden in zwei getrennte Gruppen eingeteilt: eine Lerngruppe, die eine Woche lang zur Schule geht und direkt vom Lehrer in der Klasse unterrichtet wird; eine Übungsgruppe, die eine Woche lang zu Hause bleibt und das Gelernte aus der Lernwoche zu Hause wiederholt und vertieft. Die Gruppen werden von den Lehrern zusammengestellt, dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass Geschwister möglichst die gleiche Woche zur Schule gehen.

  • Zeitversetzte Pausen

Es gilt: Jeder Schüler bleibt in seiner Gruppe, Kreuzungen mit anderen Gruppen sollen vermieden werden. Um das zu erreichen, finden die Pausen im Schulhof zeitversetzt statt. Es werden Zirkulierungsregeln für die Schulgänge eingeführt, um zu verhindern, dass Schülergruppen sich begegnen.

  • Mundschutz und Distanzregeln im Klassenraum

Die Schüler und Lehrer erhalten jeweils zwei Schutzmasken. Das Tragen der Schutzmasken ist im Schulbus, im Schulgebäude und auf dem Pausenhof Pflicht. Im Klassenraum kann die Maske getragen werden, muss aber nicht. Dafür müssen in der Klasse die Abstandsregeln (zwei Meter) eingehalten werden und es wird Desinfektionsmittel bereitgestellt. Der Schulsport fällt aus.

  • Schulkantinen

Die Schulrestaurants und Kantinen bleiben im Fondamental und im Secondaire weiterhin geschlossen. Alternativ werden Foodbags zur Verfügung gestellt oder die Schüler bringen sich ihr Mittagessen von zu Hause mit. Letzteres gilt für Sekundarschüler. Im Fondamental findet der Unterricht von 8 bis 13 Uhr statt. Danach gehen die Schüler heim oder sie werden in den Maisons relais innerhalb ihrer Gruppe betreut.

  • Vulnerable Lehrer und Schüler

Lehrer, die zu einer Risikogruppe gehören, werden nicht im direkten Unterricht eingesetzt. Gefährdete Schüler werden weiterhin zu Hause beschult. Der Unterricht wird live übertragen, sodass sie von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen können.

  • Première-Schüler

Auch die Première-Schüler werden in zwei Gruppen eingeteilt. Sie werden aber nicht im Wochenrhythmus alternativ unterrichtet, sondern der Lehrer hält den Unterricht am gleichen Tag zweimal, in zwei verschiedenen Klassenräumen.

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In der Woche des 11. Mai finden reguläre Prüfungen statt, um das zweite Semester abschließen zu können. Schüler haben zudem die Möglichkeit, in drei Fächern dank einer fakultativen Prüfung ihren Notendurchschnitt aufzubessern, dies in der Woche des 18. Mai.

Das Première-Examen startet wie geplant am 25. Mai. Um die Distanzregeln einhalten zu können, werden zusätzliche Räume benötigt, zum Beispiel in kommunalen Sport- oder Kulturzentren. Weitere Details zu den Première-Examen will der Minister am Freitag kommunizieren.

Auch die Abschlussschüler der Berufsausbildung starten am 4. Mai. Ihr Projet intégré final (PIF) beschränkt sich auf die letzten fünf Semester. Wie die Distanzbestimmungen eingehalten werden können, wird pro Berufsgruppe definiert. Alle anderen Berufsschüler beginnen am 11. Mai. Auszubildende können wieder zurück in ihren Betrieb, sofern dieser wieder aktiv ist. Ansonsten gehen sie zur Schule oder in ein Ausbildungszentrum.

Ab dem 20. April soll dann auch die Betreuung von Kindern mit spezifischen Bedürfnissen durch ein Kompetenzzentrum, das Office national de l'enfance, die Equipes de soutien aux enfants à besoins spécifiques (ESEB) oder die CePAS (im Secondaire) wieder aufgenommen werden. Dies geschieht "à distance", punktuell aber soll laut Claude Meisch auch eine Betreuung im Klassenzimmer möglich sein.

Die ganz Kleinen

Bei den kleinen Kindern in den Kinderkrippen und im Zyklus 1 gestaltet sich die Sache mit dem Einhalten der Abstandsregeln etwas schwieriger. Bis zur Öffnung am 25. Mai will der Minister sich mit den Trägern der Einrichtungen zusammen über die Sicherheitsvorkehrungen beraten und Empfehlungen herausgeben, welche Aktivitäten erlaubt und welche zu vermeiden sind.

Musikunterricht

Die Musikschulen dürfen am 11. Mai ihre Türen öffnen, allerdings gilt das nur für den individuellen Unterricht. Gruppenkurse sind weiterhin verboten.

Und wenn es zu einer Infektion kommt ...

Schüler und Lehrer werden systematisch getestet, sobald jemand Symptome aufweist. Ist jemand nachweislich infiziert, wird er isoliert und sein direktes Umfeld wird ebenfalls getestet. Wird eine weitere Person aus dem Umfeld positiv getestet, wird auch sie isoliert und das direkte Umfeld getestet. "Wir verzichten darauf, eine ganze Schule oder eine ganze Klasse unter Quarantäne zu stellen", so Claude Meisch.

Spielplätze und Sportclubs

Spielplätze und Sportvereine bleiben nach wie vor tabu, weil die Gefahr einer Virusverbreitung zu hoch ist.

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