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Zweite Phase des Large Scale Testing hat begonnen

Seit einer Woche laufen die Covid-19-Proben, um Infizierte ohne Symptome aufzuspüren wieder auf Hochtouren: 1,5 Millionen Tests bis März 2021 sind geplant.

Am Donnerstag besuchten Premier Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert eine der acht Covid-Teststationen, die am Bouillon eingerichtet wurde.
Am Donnerstag besuchten Premier Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert eine der acht Covid-Teststationen, die am Bouillon eingerichtet wurde. Foto: Anouk Antony

60 Millionen Euro lässt sich die Regierung das gezielte Durchtesten der Bevölkerung und der Grenzgänger kosten, das vor rund zehn Tagen begann und insgesamt 1,5 Millionen Tests umfasst: Ende Juli hatte das Parlament das Gesetz verabschiedet, das die zweite Phase des Large Scale Testing (LST) regelt.

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53.000 Tests pro Woche sind bis weit in das Jahr 2021 hinein geplant, in der Hoffnung, dass dann ein Impfstoff vorliegt. Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) erklärte am Donnerstag die Details und die Unterschiede, die sich zur ersten Phase ergeben.

Beruhigende Zahlen

Derzeit sieht die Situation nicht schlecht aus. Für die Rentrée in den Betrieben nach dem Kollektivurlaub und die Schulen waren gezielt schon Gutscheine für Tests verschickt worden - allein 5.000 Personen aus Baubetrieben hatten mitgemacht. „Herausgekommen sind beruhigende Resultate“, sagte Lenert.

Bei den Schülern unter 20 Jahren haben 50 Prozent mitgemacht, bei den Lehrpersonen waren es zwei Drittel und es kamen Infektionsquoten von 0,06 bis 0,08 Prozent heraus. Ähnliche Zahlen im Gesundheits- und Pflegebereich: 40 Prozent machten mit - 0,08 Prozent waren infiziert.

Fester Bestandteil der Covid-Strategie

Im Unterschied zur ersten Phase, die ein experimentelles Forschungsprojekt bezahlt vom Forschungsministerium war, hat nun das Gesundheitsministerium übernommen. „Das LST ist ein fester Baustein unserer Covid-19-Strategie. Ich bin froh, dass die Forscher das Projekt weiter begleiten“, betonte Lenert. Strukturiert, gezielt und flexibel vorgehen ist die Leitlinie.

Es ist ein wichtiger Indikator, um Maßnahmen bestmöglich anzupassen.

„Wir wollen in der zweiten Phase kontinuierlich die Testkapazitäten so einsetzen, wie sie am meisten Sinn machen. Es ist ein Früherkennungsprogramm, wo wir die Testpersonen nach Probegruppen heraussuchen, um herauszufinden wo und wie sich das Virus bewegt. Wir werden besonders betroffene Gruppen oder Sektoren gezielt breiter testen. Es ist ein wichtiger Indikator, um Maßnahmen bestmöglich anzupassen.“

1.000 serologische Tests pro Woche

Neu ist, dass auch tausend serologische Tests pro Woche durchgeführt werden, um herauszufinden, ob eine Person schon infiziert war. „Das gibt uns eine wichtige Zusatzinformation, wie viele Leute sich schon angesteckt haben und läuft zusätzlich zur Convince-Studie.“

Neu ist auch die mobile Teststation in einem Bus, die eingesetzt wird, wenn spezifische Probleme gefunden werden, um wie ein Ambulanzsystem gezielt an Orte, zu einem Betrieb, in ein Altersheim oder auch zu Leuten zu fahren, die keinen festen Wohnsitz haben. „Das gibt uns eine große Flexibilität, dahinzufahren, wo testen notwendig ist.“

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Das System bleibt unverändert: Man bekommt eine Einladung zum Test, die zwei Wochen gültig ist und vereinbart dann einen Termin an einem der mittlerweile noch acht Teststationen. „Die Gutscheine sollen direkt genutzt und nicht gehortet werden. Wir brauchen das Ergebnis für unsere Strategie, die Zeitschiene ist wichtig“, betonte die Ministerin.

Kein Nasenabstrich nötig

Personengruppen, die dem Virus besonders exponiert sind, weil sie viel Kontakt mit Menschen haben, werden öfters getestet: Ärzte und Gesundheitspersonal, Schüler und Lehrer, Horesca-Angestellte, Polizeibeamte, CGDIS-Personal oder auch Flugpersonal von der Luxair.

Für Personen, die sich krank fühlen, gilt weiterhin: Wenden Sie sich an Ihren Arzt und warten Sie nicht, bis die Einladung zum LST kommt. Und weiterhin bleiben auch für Einreisende und Ferienrückkehrer die Testmöglichkeiten bestehen.

Die Ministerin appellierte abschließend: „Es ist wichtig, dass wir die Informationen über die Verbreitung des Virus bekommen. Machen Sie deswegen mit, damit wir möglichst schnell zu einer Normalität zurückfinden können.“ Es seien auch keine Nasenabstriche mehr nötig - man kann anfragen, dass im Hals abgestrichen wird.

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