KrisenstabPaulette Lenert löst die „Cellule logistique“ auf

Krisenstab / Paulette Lenert löst die „Cellule logistique“ auf
Im Kristenstab war unter anderem auch die Cargolux vertreten. Mitarbeiter der Frachtgesellschaft halfen bei der Anschaffung von medizinischen Geräten und Schutzmaterial. Foto: SIP

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Die Zahl der Neu-Infektionen ist in den vergangenen Wochen gesunken, die Ausgangsbeschränkungen wurden aufgehoben, Luxemburg befindet sich schrittweise auf dem Weg zurück in die Normalität. Vor diesem Hintergrund hat das Gesundheitsministerium nun entschieden, den Krisenstab aufzulösen.

Der Krisenstab des Gesundheitsministeriums wird am Freitag aufgelöst. Das hat Santé-Direktor Jean-Claude Schmit im Gespräch mit dem Tageblatt bestätigt. Angesichts der jüngsten Entwicklungen werde die „Cellule logistique“ auf ein Minimum zurückgefahren, so der Leiter des Gesundheitsamtes.

Die „Cellule logistique“ war Mitte März ins Leben gerufen worden, um sämtlichen Herausforderungen der Krise schnellstmöglich und wirksam entgegen treten zu können. Zeitweise waren bis zu 80 Mitarbeiter in dem Gremium vertreten, darunter Beamte aus den unterschiedlichsten Ministerien und Behörden, Mitarbeiter der Luxemburger Transport- und Cargo-Unternehmen sowie Vertreter der Armee, Krankenhäuser, Forschungsinstitute und anderer öffentlicher Einrichtungen.

Ihr gemeinsames Ziel war es, die logistische Versorgung der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen während der Pandemie zu gewährleisten. Wegen der weltweiten Engpässe sollte sich vor allem die Suche nach Masken und anderer Schutzkleidung als besonders schwierig erweisen. Manche Bestellungen verzögerten sich, andere trafen nur stückweise ein. Auch wurde der Krisenstab mit Fälschungen konfrontiert oder Lieferungen, die in letzter Sekunde an andere Bieter gingen.

Der Bedarf an Masken und anderer Schutzkleidung ist auf Monate gedeckt. Demnächst soll auch jeder Einwohner 50 OP-Masken erhalten.
Der Bedarf an Masken und anderer Schutzkleidung ist auf Monate gedeckt. Demnächst soll auch jeder Einwohner 50 OP-Masken erhalten. Foto: SIP

Mittlerweile sei der Bedarf aber gedeckt, so Dr. Schmit. Auch sei die Lage auf dem Weltmarkt nicht mehr so angespannt. Deshalb werden nun sämtliche externen Mitarbeiter am Freitag wieder in ihre ursprünglichen Funktionen entlassen. „Alles was Masken und Schutzkleidung angeht, kann wieder über den normalen Markt erstanden werden. Der Bedarf an externer Hilfe ist damit gesunken“, unterstreicht der Santé-Direktor.

Demnach werden die Aktivitäten des Krisenstabes künftig wieder vom Gesundheitsamt selbst übernommen. Die Aufgaben werden intern verteilt. Die Entscheidung, den Krisenstab schrittweise zurückzufahren, sei vor etwa zwei Wochen gefallen. „Dass dies nun aber so rasch erfolgt, hängt mit der augenblicklichen Situation zusammen. Und die ist ruhig“, betont Dr. Schmit. Allerdings könne die Logistikzelle bei Bedarf auch jederzeit wieder aufgestockt werden.

Die Mitglieder der Krisenzelle wurden am Mittwoch im Gesundheitsministerium für ihre Verdienste während der Pandemie geehrt und verabschiedet. Entgegen anderslautender Gerüchte habe es sich dabei aber nicht um ein Grillfest gehandelt. Das sei unter den gegebenen Umständen nicht angebracht, so der Santé-Direktor. „Die Gesundheitsministerin will sich lediglich bei den Mitarbeitern bedanken. Anschließend erhalten sie eine Stärkung, natürlich unter Berücksichtigung sämtlicher sanitären Regeln”, betont Schmit. Ein richtiges Fest zum Dankeschön werde man erst feiern, wenn die Krise gemeistert ist.

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