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Corona: Belgien setzt Luxemburg auf die "Liste orange"

Die Zahl der Neuinfektionen in Luxemburg steigt. Wie belgische Medien am Sonntagnachmittag melden, hat das Nachbarland das Großherzogtum als Gefahrenzone eingestuft.

Belgien warnt vor zahlreichen Corona-Fällen in Luxemburg.
Belgien warnt vor zahlreichen Corona-Fällen in Luxemburg. Foto: Pierre Matgé

Für das Nachbarland Belgien gilt das Großherzogtum nun als "mittlere Gefahrenzone". Wie mehrere belgische Medien am späten Sonntagnachmittag mitteilen, hat das belgische Auswärtige Amt ihre Liste gefährdeter Regionen/Länder aktualisiert - für Luxemburg gilt nun Warnstufe Orange.

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Seit einiger Zeit schon ordnet Belgien den unterschiedlichen Reisezonen Farbcodes zu, damit die Belgier, die in diese Länder reisen oder aus diesen zurückkehren, wissen, welche Empfehlungen sie zu befolgen haben. An diesem Sonntag wurde die Liste der grünen, orangefarbenen und roten Zonen von den Behörden aktualisiert. Unter anderem liegt Schweden auf der roten Liste. Rumänien, Bulgarien und auch Luxemburg sind nun auf der Gefahren-Skala mit der Farbe Orange eingestuft.

Für das Großherzogtum gilt die Warnung nur im umgekehrten Sinn. Das bedeutet: Der Zutritt nach Luxemburg ist für Belgier nach wie vor erlaubt - die Grenzen bleiben geöffnet. Grenzpendler müssen vorerst keine Einschränkung befürchten.

Allerdings ist bei der Rückkehr nach Belgien Vorsicht geboten. Bei möglichen Symptomen sollen Belgier, sofort einen Arzt aufsuchen und sich in Autoisolation begeben, heißt es seitens der Behörden. Als Quelle dient bei den belgischen Medien das belgische Auswärtige Amt und wird wie folgt zitiert: "Sie müssen wissen, dass sie sich in einem Gebiet (Luxemburg) befinden, in dem die Infektionsrate höher ist als in Belgien."

"Kein Grund zur Panik"

Auf Nachfrage des "Luxemburger Wort" erklärte Außenminister Jean Asselborn am Sonntagnachmittag, dass diese neue Einstufung Luxemburgs auf der orangefarbenen Liste nicht so schlimm sei, wie es vielleicht den Anschein mache. "Ich habe noch heute Morgen mit dem wallonischen Ministerpräsidenten Elio Di Rupo telefoniert. Er versicherte mir, dass dies zum Prozedere in Belgien dazugehöre. Luxemburg müsse aufgrund der proportional hohen Infektionszahlen nun eben neu eingestuft werden", erklärt Asselborn weiter.

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Dies würde aber nicht reelle Einschränkungen mit sich bringen: "Die Grenzen bleiben geöffnet - ohne jegliche Kontrollen. Belgier können nach Luxemburg einreisen und auch hier arbeiten. Luxemburger können ohne Einschränkungen an die ,Belge côte' fahren", so der luxemburgische Minister. Es gelte als Aussicht der belgischen Behörden für die aus Luxemburg rückkehrenden Belgier einfach, achtsam zu sein, sich an die Barrieregesten zu halten und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen respektive sich in Auto-Isolation zu begeben. "Eigentlich genau so, wie wir das auch hier in Luxemburg handhaben", meinte Asselborn.

Das Auswärtige Amt in Belgien sei sich auch bewusst, dass das Großherzogtum weitaus mehr Tests durchführe als Belgien (nur 600 Tests pro 100.000 Einwohner). Demnach sei die Einstufung Luxemburgs auf die orangefarbene Liste zwar eigentlich nicht ganz korrekt, derzeit aber das durchzogene Prozedere in Belgien, teilt Jean Asselborn die Informationen, die er von Ministerpräsident Elio Di Rupo am Sonntagmorgen erhalten hat.

Am Montag (morgen) findet denn auch ein Treffen der EU-Außenminister in Brüssel statt, an dem auch Jean Asselborn teilnehmen wird. "Ich werde meinen Kollegen dann ausdrücklich erklären, wie die Situation in Luxemburg aussieht und wie die neuen Zahlen auch mit der hohen Anzahl an Tests zusammenhängt", so der Minister.

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