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Nato will sich im Kampf gegen Coronavirus besser abstimmen

Alle Welt konzentriert sich derzeit auf den Kampf gegen das Coronavirus. Auch die Nato will sich stärker engagieren.

Das Verteidigungsbündnis will sich in den Kampf gegen das Virus mit einbringen.
Das Verteidigungsbündnis will sich in den Kampf gegen das Virus mit einbringen. Foto: AFP

(dpa) - Bei der Bewältigung der Corona-Krise will sich die Nato künftig stärker einbringen. Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, das Bündnis sei für Krisen geschaffen worden - und könne in der Corona-Krise einen Beitrag leisten.

Die 30 Nato-Staaten entschieden am Donnerstag, die gemeinsame Hilfe nun besser zu koordinieren. Die Federführung soll bei Oberbefehlshaber Tod D. Wolters liegen. Er soll die militärische Unterstützung der Nato-Staaten ausbauen und beschleunigen, wie Stoltenberg sagte. Es gehe darum, Kapazitäten im Lufttransport besser zu nutzen sowie Hilfsanfragen und -angebote einander zuzuordnen. In Abstimmung mit Eurocontrol soll Wolters zudem dafür sorgen, dass militärische Flüge mit medizinischer Ausrüstung Vorrang bekommen. Für Mitte April ist eine Sonderschalte der Verteidigungsminister geplant.

Gemeinsame Erklärung

Generalsekretär Stoltenberg meinte, das Bündnis sei für Krisen geschaffen worden und solle jetzt auch Verantwortung übernehmen.
Generalsekretär Stoltenberg meinte, das Bündnis sei für Krisen geschaffen worden und solle jetzt auch Verantwortung übernehmen. Foto: LW-Archiv

In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Minister, dass die Nato trotz Corona-Krise nach wie vor ihren Hauptaufgaben nachkommen könne. „Unsere Fähigkeit, unsere Operationen durchzuführen sowie Abschreckung und Verteidigung gegen alle Bedrohungen zu gewährleisten, ist unbeeinträchtigt.“

Innerhalb der Allianz besteht jedoch die Sorge, Gegner wie Russland könnten die Situation ausnutzen und verstärkt feindliche Aktivitäten ausüben. Auch über den richtigen Umgang mit Falschnachrichten aus Russland und China berät das Bündnis.

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Vor allem Russland und China wird vorgeworfen, durch staatliche Propaganda Kapital aus der Corona-Krise schlagen zu wollen. Die EU-Kommission hatte kürzlich beklagt, viele Falschinformationen rund um das Coronavirus stammten aus Russland. Zum Teil seien die Quellen mit dem Kreml verbunden. Der Kampagne „EU vs Disinfo“ zufolge wurde zwischen dem 22. Januar und dem 1. April in 26 Kreml-nahen Berichten behauptet, die EU scheitere am Umgang mit der Corona-Krise.

Irak-Einsatz wird verlängert

Die Außenminister stimmten am Donnerstag zudem einer vorherigen Entscheidung zu, den derzeit wegen Sicherheitsbedenken und Covid-19 ausgesetzten Ausbildungseinsatz im Irak auszuweiten. „Im Irak dürfen wir nicht nachlassen, der Kampf gegen den IS ist nicht gewonnen“, sagte der deutsche Außenminister Heiko Maas. Auch die Bundeswehr könne sich künftig an der Mission beteiligen. Im Februar hatte die Nato entschieden, künftig Teile der US-geführten globalen Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat zu übernehmen.

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