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US-Regierung war über Coronavirus-Entwicklungen informiert

Ein Medienbericht entkräftet die Vorwürfe von Donald Trump an die Weltgesundheitsorganisation.

Die WHO hat ihren Sitz in Genf.
Die WHO hat ihren Sitz in Genf. Foto: AFP

(dpa) - Die US-Regierung hat laut einem Medienbericht von eigenen Experten bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) laufend Informationen zur Corona-Lage in China erhalten. Hochrangige, von Präsident Donald Trump ernannte US-Gesundheitsbeamte hätten „regelmäßig auf den höchsten Ebenen“ mit WHO-Vertretern beraten, als sich die Corona-Krise entfaltete, berichtete die „Washington Post“ am Sonntag unter Berufung auf ungenannte internationale und US-Beamte.

Trump hatte am Dienstag voriger Woche einen Stopp der US-Beitragszahlungen an die WHO veranlasst. Er machte die Organisation für die vielen Toten in der Krise mitverantwortlich und warf ihr vor, die Pandemie mit Missmanagement und Vertrauen auf Angaben aus China dramatisch verschlimmert zu haben. Seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der „schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus“ gespielt habe. So lange lägen die Zahlungen auf Eis.

Trumps Schritt stieß international auf Kritik - auch weil dem US-Präsidenten selbst vorgeworfen wird, die Krise über eine lange Zeit kleingeredet zu haben.

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17 Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums, darunter 16 der Gesundheitsbehörde CDC, hätten im Januar im Genfer Hauptquartier der WHO gearbeitet, zitierte die Zeitung eine Ministeriumssprecherin. Das ändere aber nichts an den Informationen, die man von der WHO-Führung erhalten habe. Sie hinterfragte zudem, wieso die WHO „China nicht härter unter Druck gesetzt hat“. China habe über Wochen WHO-Experten hingehalten, ins Land einzureisen, und die WHO habe China für die Verzögerung nicht einmal kritisiert, sondern die Transparenz gelobt.

Ende Januar hatte Trump Pekings Corona-Strategie noch gelobt. „China hat sehr hart daran gearbeitet, das Coronavirus einzudämmen. Die Vereinigten Staaten wissen ihre Bemühungen und ihre Transparenz sehr zu schätzen“, hatte er getwittert.

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